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von Linda Schumacher
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Vom Oboist zum Komponist

Gotthard Odermatt - Oboist und Komponist

Der in Zürich aufgewachsene Gotthard Odermatt ist Oboist, Dirigent und Komponist. Als letzteres hat er mit dem «Konzert für Oboe und Orchester in F‐Dur, op. 29 (nach Mozart KV 293)» vor Kurzem ein wegweisendes Solokonzert geschrieben. Wann er sich in die Oboe verliebt hat, wie er zum Komponieren kam, warum er für 14 Flöten ein Werk geschrieben und was er für weitere Pläne hat, lesen Sie in diesem Blogartikel.

Man kennt es: möchte man als Kind ein Instrument erlernen, beginnt man meist mit Blockflöte oder Xylophon. Nicht anders erging es Gotthard Odermatt. Den Blockflötenunterricht mochte er zwar sehr, jedoch hatte er von Anfang an ein anderes Ziel vor Augen: Oboe wollte er lernen, und das wusste er schon ganz früh. Jedoch war dies erst mit 12 Jahren möglich. Die Oboe hat er als Kind in einem Hörspiel entdeckt:

Ebenfalls als Kind nahm Gotthard noch Klavierunterricht und war als Sopransolist bis ins Jugendalter bei den Zürcher Sängerknaben aktiv. Schon früh wusste er, dass er einmal Musiker werden möchte. Obwohl er bereits mit neun Jahren sein erstes Werk für Blockflötenensemble schrieb, war für ihn klar, dass er Oboist wird. Zum Komponieren ist er später eher zufällig gekommen:

Start einer Komponistenkarriere

Portrait Gotthard Odermatt

Sein Ensemble sowie das Publikum waren begeistert von seinem Werk. Dass es in seinen Profimusiker-Kreisen so gut ankam, bestätigte ihn in seinem Schaffen. Die Tatsache, dass es für Instrumente wie die Oboe nicht so viele bekannte Solokonzerte gibt wie beispielsweise für Klavier oder Violine, motivierte ihn zusätzlich, neue Werke für solche Instrumente zu schaffen. Dies war der Auslöser zum Komponieren. So hat er beispielsweise schon einige Bläserkonzerte oder Bläsersonaten komponiert. Aktuell entsteht gerade eine Tubasonate. Auch die Tuba ist ein Instrument, das unglaublich selten als Soloinstrument fungiert. Diese Lücken schliesst Gotthard mit seinen Kompositionen und bietet Instrumenten, die sonst weniger im Mittelpunkt stehen, eine Plattform, sich zu präsentieren. Er möchte sich aber auf keinen Fall nur auf die Komposition für Nischeninstrumente spezialisieren, sondern auch für Chöre oder Orchester Werke schaffen. Aktuell arbeitet er an einer sinfonischen Dichtung für grosses Orchester.

Wegweisend für seine Karriere als Komponist war das Kennenlernen von Albrecht Mayer, Solo-Oboist bei den Berliner Philharmonikern:

Fruchtbare Zusammenarbeit

So begann die Zusammenarbeit und Gotthard schrieb zahlreiche Oboenkonzerte für Albrecht Mayer. Dadurch sind auch andere Mitglieder der Berliner Philharmoniker auf Gotthard aufmerksam geworden und auf ihn zugekommen, mit der Bitte um neue Kompositionen. Auf diese Art und Weise erhielt er im Jahre 2013 einen Auftrag der Berliner Philharmoniker. Er sollte ein Werk für 14 Flöten – vom Piccolo bis zur Subkontrabassflöte – komponieren:

CD mit Werken von Gotthard Odermatt

Soeben auf CD erschienen ist der erste Satz von Gotthard Odermatts «Konzert für Oboe und Orchester in F‐Dur, op. 29 (nach Mozart KV 293)». Das Werk basiert auf einem Fragment von Mozart. Dabei waren die ersten 50 Takte vollständig, gefolgt von 20 Takten, geschrieben für Oboe. Der Rest fehlte.

Der Auftrag kam wiederum von Albrecht Mayer, der das Fragment – von anderen Komponisten vollendet – bereits kannte und aufgeführt hatte, damit aber nie vollständig zufrieden war. So bat er Gotthard, das Fragment zu vollenden. Eine unglaublich schwierige Aufgabe, sich mit Mozart anzulegen und eines seiner Stücke zu vervollständigen:

Doppelfunktion bei Uraufführungen

Nebst dem Komponieren und dem eigenen Musizieren ist Gotthard Odermatt auch aktiver Dirigent. Seine eigenen Werke muss er aber nicht zwingend selbst dirigieren. Zumal bei einem Auftragswerk meist schon klar ist, wer dirigieren wird. Kann Gotthard Odermatt bei der Uraufführung seiner Werke vor Ort sein, hat er verschiedene Funktionen inne. Er nimmt die Konzerte jeweils mit seiner Kamera auf und ist gleichzeitig als Verleger dort und beantwortet Fragen zum Notenmaterial oder nimmt bei Druckfehlern noch Korrekturen vor. Diese Doppelfunktion liebt er und verzichtet bei diesen Anlässen ganz gerne aufs Dirigieren, damit er sich voll und ganz den restlichen Aufgaben widmen kann.

Das Dirigieren macht ihm zwar ebenfalls Spass, zukünftig möchte Gotthard jedoch noch mehr komponieren. Für sein Ensemble, aber auch für externe Auftraggeber. Langweilig wird ihm aber auf keinen Fall, zu tun hat er genug:

Wir bedanken uns bei Gotthard Odermatt für das spannende Gespräch und wünschen ihm weiterhin alles Gute bei seinem kreativen Schaffen.

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