Soeben ist die neue CD von Josef Gilgenreiner (Kontrabass) und Matthias Gerstner (Klavier) bei Austrian Gramophone erschienen. Die Aufnahme zeigt die ausdrucksstarke Facette des Solokontrabasses.
JOHANNES BRAHMS – SONATE FÜR VIOLONCELLO UND KLAVIER NR. 1 IN E-MOLL, OP. 38. EINGERICHTET FÜR KONTRABASS UND KLAVIER VON JOSEF NIEDERHAMMER
Diese Sonate ist das erste Kammermusikwerk des jungen Johannes Brahms, in dem sein eigenes Instrument, das Klavier, den Dialog mit einem gleichberechtigten Partner führt. Der Klang des tiefen Instruments scheint Brahms besonders am Herzen gelegen zu sein, was vielleicht daran liegt, dass Brahms im Hamburger Elternhaus von frühester Kindheit an mit dem Instrument seines Vaters, dem Kontrabass, konfrontiert war. Prof. Hans-Joachim Hinrichsen schreibt dazu im CD-Booklet:
«Vielleicht wäre Brahms selbst sogar davon angetan, sein Werk heute auch einmal in einer Umsetzung für Klavier und Kontrabass zu hören (eine Besetzung, die zu seiner Zeit noch jenseits aller Vorstellung lag und den Komponisten des 20. Jahrhunderts vorbehalten blieb, unter ihnen am prominentesten wohl Paul Hindemith).»
Seit der Wiener Klassik ist viel Solomusik für den Kontrabass entstanden. Trotzdem ist die existierende Kontrabassliteratur niemals so üppig ausgelegt wie jene für Instrumente wie Violine oder Violoncello. So haben Kontrabassist:innen seit jeher Werke bedeutender Komponisten, die für andere Instrumente komponiert wurden, adaptiert. Dabei kann es darum gehen, die Virtuosität dieses Bassinstruments auszuloten, oder aber, ein Werk in den Klangfarben des sanglichen tiefen Registers zu interpretieren. Letzteres ist Josef Gilgenreiner besonders wichtig. Ihn fasziniert der tief melancholische Charakter der Sonate mit ihren Trauerthemen und zugleich der himmlische Glanz des Schlusses im ersten Satz.
«Ebenso das schlichte Tänzerische des Menuetts im zweiten Satz, das immer wieder zu drängender Intensität kulminiert oder der intensive Unisonocharakter des Trios. Im letzten Satz sind es die dichten Fugenpassagen, gepaart mit den singend fröhlichen Abschnitten, die mich begeistern.»
PAUL HINDEMITH – SONATE FÜR KONTRABASS UND KLAVIER
Diese Sonate zeichnet sich durch einen erfinderischen und ausdrucksstarken Reichtum aus, kombiniert mit einem rhythmischen Schwung, der viele Facetten des Solokontrabasses einfängt. Es gilt als eines der Hauptwerke für Kontrabassist:innen. Hindemith stellt dem tiefen Register des Kontrabasses ein sehr hohes Register des Klaviers gegenüber. Im 2. Satz trägt dies zum humoristischen Charakter bei und hilft dem Bass, gehört zu werden.
Teaser mit Josef Gilgenreiner und Matthias Gerstner
Die CD von Kontrabassist Josef Gilgenreiner und Pianist Matthis Gerstner ist bei Austrian Gramophone erschienen.
Den Teaser dazu kann man sich auf Youtube anschauen.